Trockenfutter vs. Nassfutter
Ist Trockenfutter schädlich für meine Fellnase? Es ist schon eine harte Aussage. Ausgerechnet die Art von Futter, welche viele Hundebesitzer mit einem guten Gefühl für ihre geliebten Fellnasen bei sich zu Hause horten, soll schädlich sein. Aber tatsächlich gibt es viele Studien und Meinung professioneller Tierernährungsberater, die von Trockenfutter eindringlich abraten.
Nicht nur ist es die Ungewissheit über die wirklichen Inhaltsstoffe, die hier teuer zu Buche schlägt. Chemie im Hundefutter und fragwürdige Zutaten, die für Hunde eigentlich völlig ungeeignet sind, wären zwei der wohl schwierigsten Angelegenheiten in dieser Sache. Und trotzdem kommt es vor. Warum? Weil es sich für die Hersteller lohnt. Je günstiger das Futter in der Produktion ist, umso höher ist natürlich auch der Gewinn am Ende. Durch das Argument, dass ein hoher Preis bei Trockenfutter die Qualität bestimmen dürfte, darfst du dich nicht trügen lassen. Es gibt dir nur ein besseres Gefühl. An den zugrundeliegenden Problematiken ändert das aber überhaupt nichts.
Nun verhält es sich aber so, dass der heute bekannte Haushund, lateinisch übrigens Canis lupus f. familiaris, längst nicht mehr dieselben Ernährungsbedürfnisse teilt, wie sie der Wolf noch heute hat. Das hat gar nichts damit zu tun, dass des Menschen bester Freund etwa nicht artgerecht genug gehalten würde. Sondern vielmehr damit, dass er sich selbst nicht um seine Nahrung kümmern muss. Anstatt stundenlanger Jagd und Lauer kommt das Essen zu ihm.
Die Nährwerte, die der Hund braucht, haben sich in den letzten Jahren nicht verändert. Allerdings hat er eine gewisse Resistenz gegen stärkehaltige Ernährung entwickelt. Fossilien von urzeitlichen Hunden haben in verschiedenen Untersuchungen eine solche noch nicht aufgewiesen. Den Grund dafür können wir bis in die Römerzeit zurückverfolgen. So kann man Arrian, ein römischer Politiker und Geschichtsschreiber, mit den Worten zitieren, dass das Brot des Hundes bestes Futter sei. Bis in die Neuzeit hinein kannte man außerdem ein spezielles Hundsbrot, das nur den Zweck der Fütterung hergestellt wurde. Es geschah in Liebe zur Fellnase.
Das Brot für Hunde, ein Fauxpas, der uns auch heute noch immer passiert – was uns zum ursprünglichen Thema zurückführt.
Was ist eigentlich Trockenfutter?
Wie der Name längst vermuten lässt, zeichnet sich Trockenfutter in erster Linie dadurch aus, dass es kaum Feuchtigkeit enthält. Maximal 14 % Feuchte sind darin enthalten, was am Ende vom Tier abhängt, für welches das Futter gedacht ist. Nagetiere beispielsweise erhalten Pflanzen, Obst und/oder Gemüse, während Hunde und Katzen auch mit tierischen Bestandteilen versorgt werden.
Während der Produktion wird das Futter in eine bestimmte, einheitliche Form gepresst. So erhält man am Ende Pellets, Kroketten, Ringe oder anderes.
Vorteile des Trockenfutters
Tatsächlich gibt es ein paar Dinge, die jene Fütterungsart anderen voraushat. Aber mit den damit verbundenen Nachteilen gegenübergestellt,
verlieren sie schnell ihre Bedeutung. Beginnen wir trotzdem mit den Vorteilen, von denen Trockenfutter profitiert.
- Trockenfutter ist durch seine Herstellung lange haltbar.
- Das Gewicht von Trockenfutter ist nicht so hoch, wie bei Nassfutter. Es ist daher auch bequemer zu transportieren.
- Die Lagerung ist unkompliziert, das Futter nimmt keinen Platz im Kühlschrank ein.
- Keine Geruchsentwicklung.
- Das Trockenfutter kann auch dann stehengelassen werden, wenn der Hund nicht weiterfrisst. Es verdirbt dadurch nicht schneller. Auf Reisen lassen sich dadurch Reste einfach wieder zurück in die Packung geben.
2 vermeintliche Vorteile – ist das wirklich so gut für den Hund?
Neben den offensichtlichen Vor- und Nachteilen gibt es einige Punkte beim Trockenfutter, die zu gespaltenen Meinungen führen. Auch diese sollten bei diesem Thema unbedingt Erwähnung finden.
1. Trockenfutter stoppt Durchfall
Ja, das ist richtig. Dadurch, dass Trockenfutter Flüssigkeit aufsaugt, entzieht es dem Körper des Kaltschnauzers noch mehr davon und verhindert, dass dieses über den After ausgeschieden wird. An dieser Stelle dürfte dir klar sein; das ist nur eine noch schnellere Austrocknung, als der Hund sie durch seinen Durchfall ohnehin schon erleidet. Ferner kann man an dieser Stelle daher sagen, dass Trockenfutter die Symptome des Durchfalls bekämpft. Entsprechend gefährlich ist es aber auch.
2. Trockenfutter ist gut für die Zähne.
Ist das wirklich so? Zwar ist ein beliebtes Argument der Zahnabrieb, der durch das viele Kauen entgegen nassem Futter entstehen soll. Betrachtet man die übliche Form von Trockenfutter, wird aber schnell klar, dass die einzelnen Stücke oft viel zu klein sind, als dass sie wirklich gekaut werden. Der durchschnittliche Hund beißt ein, zweimal rein, zerkleinert das Stück und schluckt es schon.
Tatsächlich beinhalten manche Trockenfuttermittel, die zur Zahnreinigung genutzt werden sollen, ein paar Inhaltsstoffe, die dafür förderlich sein könnten. Gleichzeitig aber findet sich paradoxerweise oft Zitronensäure in selbigem Futter. Eine Zutat, die schon für uns Menschen höchst umstritten ist, da sie nachweislich Zähne zerstören kann.
Geht man einen Schritt weiter und betrachtet man die Vorgänge, die nach dem Verspeisen des Trockenfutters im Körper eines Hundes vor sich gehen, wird schnell klar: Trockenfutter führt erwiesenermaßen zu schweren Schäden an den Zähnen und Zahnfleisch.
Warum ist das so? Der pH-Wert des Tierspeichels verändert sich nachhaltig. Denn dadurch, dass das Trockenfutter alles Flüssige aufsaugt, was ihm begegnet, speichert es auch die Magensäure, die es eigentlich zersetzen sollte. Der Körper muss mehr Magensäure erzeugen, er wird automatisch höher konzentriert. Gleichzeitig funktioniert der Körper eines Hundes so, dass bei erhöhter Produktion von Magensäure auch mehr Speichel produziert wird. Stärke, die in den Inhaltsstoffen oft als Kohlenhydrate deklariert wird, führt außerdem zu Karies.
Was ist wirklich drin im Trockenfutter?
Oft wird Trockenfutter mit Sprüchen beworben, wie „reines, hochwertiges Fleisch“. Auch wird oft auf den Packungen vermerkt, dass keine Konservierungsstoffe oder künstlichen Zusätze darin enthalten sind.
Was es damit auf sich hat und welche Tricks dabei eingesetzt werden, um die unangenehmen Nebeneffekte in den Inhaltsaufführungen erfolgreich zu kaschieren – dazu nun mehr
Hundefutter Deklaration – Darauf musst du achten
Viele der nachfolgend genannten Inhaltsstoffe müssen auf den Futteretiketten vom Gesetz her nicht angeführt werden. Hersteller, die offen und vor allem vollständig preisgeben, was sie für ihre Produkte verarbeiten, halten sich an eine sogenannte offene Deklaration.
Das Gegenteil davon ist die geschlossene Deklaration – Anstelle einzelner Nährstoffe werden Nährstoffgruppen genannt, um einen entsprechenden Spielraum nutzen zu können. Statt Korn, Mais und Hafer finden wir nun nur den Hinweis auf Getreide.
Und dann wäre da zum Beispiel noch die Sache mit dem Hinweis auf Fleisch, das wir gleich näher besprechen werden. Nähere Informationen zum Thema der Deklaration und was du darüber wissen musst, findest du in unserem Artikel dazu: “Hundefutter-Deklaration“.
Fleisch ist nicht gleich Fleisch – was das alles sein kann
Eine Sache vorweg: Der Begriff „Fleisch“ kann alles bedeuten. Sämtliche tierischen Nebenprodukte könnten damit gemeint sein, denn im Futtermittelrecht gibt es keine klare Vorgabe, was das betrifft.
In der “Welt” wurde zu diesem Thema einmal im Rahmen eines Artikels klargestellt: Fleischmehl steht für Fleischabfälle, Geflügelmehl kann hingegen zuvor genannte riskante Abfälle von Hühnern beinhalten. Damit also auch Krallen, Schnäbel und Federn.
Tatsächlich ist Fleisch als solches in Trockenfutter am allerwenigsten enthalten. Einfach, weil es dadurch in der Produktion um ein ganzes Stück günstiger wird. Anstelle von ganzen Fleischstücken sind viele Organe enthalten.
Hier ist allerdings wichtig, dass man klar unterscheidet. Innereien von Tieren sind für den Hund wichtig, da sie viele Nährwerte enthalten. Nicht umsonst werden sie auch beim BARFen immer wieder im Speiseplan integriert.
Während diese Bestandteile im Trockenfutter von geschlachteten, wie auch selbst verstorbenen Tieren stammen können, werden hier aber auch Fleischteile mitverarbeitet, die von Krebszellen zerfressen wurden.
Die Ursachen für den natürlichen Tod werden im Vorfeld nicht geklärt. Außerdem betrifft diese Angabe nicht bloß die wertvollen Innereien. Selbst Embryos könnten bei dieser Angabe untergemischt worden sein – und die sind wohlgemerkt voller Hormone, die beim Endkonsumenten und damit dem Hund in rauen Mengen zu nicht unerheblichen Hormonstörungen führen können.
Achtung: Solche erschreckenden Erkenntnisse hat 1997 die skandinavische Fachzeitschrift Miljø Aktuelt zutage gefördert. Vom Fleischinhalt abgesehen wurde hier noch auf viele weitere Missstände hingewiesen.
So werden Vitamine und Mineralien nachträglich hinzugefügt, um dann am Ende eine Produktbeschreibung liefern zu können, die zumindest den Anschein von Hochwertigkeit erweckt.
Die im Trockenfutter verarbeiteten Inhaltsstoffe weisen diese schließlich meist gar nicht oder nur ungenügend auf.
K3-Material
Alles, was als genussfähig abgelehnt wird, bezeichnet man als K3-Material. Sie sind der sogenannten „Kategorie 3“ zugeordnet, die nach Verordnung (EG) Nr. 1774/2002 als riskante Abfälle gelten. Genau so etwas darf aber in Tierfutter verarbeitet werden. Dazu zählen:
- Schlachtkörper; ganze Körper oder nur Teile von toten Tieren, die für den Menschen als genusstauglich eingestuft wurden, aber aus kommerziellen Gründen nicht verwendet werden.
- Schlachtabfälle, die als genussuntauglich zurückgewiesen worden sind. Damit also Geflügelköpfe, Haut, Fell, Pelz, Haare, Wolle, Federn, Hörner, Schweineborsten, Füße (einschließlich Zehen-, bzw. Pfotenknochen), Plazenta, Fettgewebe, Bindegewebe und Blut.
- Ganze Körper oder nur Teile von Tieren der Gattung Rodentia – sprich, Nagetiere, wie Mäuse, Ratten, Hamster und Hasen.
Schalen von Weichtieren, sowie von Krebsen mit weichem Fleisch und/oder Gewebe. - Wirbellose Wasser- sowie Landtiere.
- Rohmilch von lebenden Tieren.
- Separatoren- sowie Zentrifugenschlamm aus der Milchproduktion.
- Nebenprodukte aus der Brüterei; damit Eier und deren Abfälle inklusive Eierschalen. Auch Eintagsküken, die aus einem kommerziellen Grund getötet wurden.
- Sonstige Küchen- und Speiseabfälle.
- Sämtliche Tiere und Bestandteile müssen vor der Verarbeitung auf mögliche Krankheiten überprüft werden, die sich auf Menschen und ihre Haustiere übertragen könnten.
Schon der Hinweis auf tierische Nebenprodukte ist ein markantes Signal dafür, dass K3-Material im betreffenden Futter verarbeitet wurde.
Achte daher darauf, ob die tierischen Nebenprodukte auf der Deklaration klar benannt werden (Innereien im richtigen Verhältnis sind völlig ok und auch ein wichtiger Bestandteil).
Erschreckend: Keine Analyse der zugelieferten Rohstoffe – bloße Verarbeitung
Dass die Futtermittelindustrie nach ihren eigens festgelegten Regeln agieren kann, dürfte nicht groß verwundern. Solange sie sich an die gesetzlichen Bestimmungen halten, ist alles in Ordnung.
Problematisch sind aber die sogenannten Hintertürchen, durch die sie ihre Kosten so immens senken können.
Anstatt sich genauer damit auseinanderzusetzen, welche Rohstoffe im Futter überhaupt verarbeitet werden, müssen nur die eigenen Beimischungen angegeben werden. Eine Analyse muss vorher keine folgen.
Was für den Menschen Abfall ist, landet im Trockenfutter
Damit aber noch nicht genug, es gibt noch einige weitere fragwürdige Inhaltsstoffe im Trockenfutter. Angefangen bei Kornprodukten, deren Anteil in den letzten Jahren erheblich gestiegen ist, bis hin zu verdorbenem Fett. Die Gründe dafür sind vielzählig:
- Während Kornprodukte anfangs nur zum Auffüllen genutzt wurden, sind sie heute oft fast schon Hauptbestandteil. Heutzutage bestehen viele Trockenfutterprodukte aus Mais, Soja und gemahlenem Abfall – zumeist aus Hühnerschlachtereien. Ein Gespann, das insgesamt um die 90% des Futterinhalts bestimmt!
- Es gibt gewisse Fettstoffe, die für den Menschen nicht geeignet sind – zum Beispiel solches, das in Schnellimbissen verwendet wurde. Aber auch verdorbene Sahne kann unter diese Deklaration fallen.
Darüber hinaus gilt hierzulande noch heute die Einteilung, die man zur Zeit des BSE-Skandals eingeführt hat. Sogenannte Schlachtkörperteile gelten als potenzielle Inhaltsstoffe von Trockenfutter.
Dazu zählen auch solche, die für den Menschen als genussfähig abgelehnt werden. Mit anderen Worten also sogenanntes K3-Material
.. (mehr dazu in der INFO BOX).
Wie wird Trockenfutter hergestellt?
Es gibt zweierlei Herstellungsverfahren, durch die Trockenfutter produziert wird:
Im Extrusionsverfahren wird eine Rohstoffmischung unter hohem Druck in die Form gepresst. Während dieser Verarbeitung kommen Kohlenhydrate und Mineralstoffe hinzu, um das Futter nachträglich aufzuwerten.
- Beim Pelletierverfahren werden die Rohstoffe zunächst gemahlen und dann zu einem Gemenge verarbeitet. Auch dieses wird anschließend in Form gebracht. Hierbei werden die Zutaten dann mit kaltem Wasser bespritzt, um die Maße formbar zu machen.
- Es ist einfach so verführerisch, Trockenfutter zu verwenden. Viele Personen greifen einfach fälschlicherweise zum Trockenfutter, weil sie von den vermeintlichen Vorteilen getäuscht werden. So mancher Experte geht in dieser Sache sogar so weit, Trockenfutter als aktive Sterbehilfe zu bezeichnen. Ob dem tatsächlich so ist, musst du für dich selbst entscheiden. Dabei sollen dir die nachfolgenden Informationen und weiterführende Quellen, die du am Ende dieses Artikels finden wirst, dienlich sein.
Chemikalien en masse werden während der Herstellung hinzugeführt
Zu Beginn dieses Artikels wurden die beiden gängigen Verfahren kurz beschrieben, die bei der Herstellung von Trockenfutter angewendet werden: das Pelletierverfahren und das Extrusionsverfahren. In beiden Varianten und in jeder anderen, welche die Futtermittelindustrie noch in den kommenden Jahren für sich entdecken wird, kommen Unmengen an Chemikalien zum Einsatz.
Der Grund dafür liegt auf der Hand. Das nährstoffarme Futter muss geschmacklich auf ein Niveau gehoben werden, das dem Tier möglichst zusagt. Immerhin würde es sonst nicht mehr vom Tierhalter gekauft werden, wenn der Vierbeiner das vehement ablehnt. Dabei kommen nicht nur Aromen und Farbstoffe zum Einsatz, sondern auch noch jede Menge künstliche Vitamine, Geliermittel, Stabilisatoren, Emulgatoren, Bindemittel und Konservierungsstoffe. Auch die zuvor erwähnte Zitronensäure findet hier schließlich ihren Weg ins Futter.
Auch werden immer mehr Mittel eingesetzt, die den Appetit zusätzlich anregen sollen, um die Einnahmemenge des Trockenfutters doch noch irgendwo zu steigern. Die Folgen sind dann nicht nur Mangelernährung und schwerwiegende Erkrankungen, auch Übergewicht beim Hund reiht sich damit in die potentiellen Gefahren ein, die wie ein Damoklesschwert über jener Fütterungsform schweben.
Hinweise auf derlei Appetitanreger müssen nach geltendem Gesetz gar nicht auf dem Etikett angebracht werden.
Getreidefreies Hundefutter trifft auf Trockenfutter
Auch in der Riege der Trockenfuttermittel kann es getreidefreie Einzelprodukte geben. Was einem Ansatz in Richtung artgerechter und gesunder Hundeernährung gleicht, ist allerdings meist nichts anderes, als ein weiterer Marketingtrick.
Zwar enthält dieses getreidefreie Trockenfutter dann wirklich kein Getreide (andernfalls dürfte es mit diesen Hinweis nicht für sich werben), aber es können nach wie vor viele pflanzliche Zutaten enthalten sein, die ebenso unnütz für den Kaltschnauzer sind.
Auch die anderen Probleme, die durch Trockenfutter entstehen – von der Dehydration bis zu Chemie und Konservierungsstoffe – bestehen weiterhin.
Trockenfutter für allergische Hunde – Allergiefutter trifft auf Trockenfutter
Trockenfutter, das mit einschlägigen Stichwörtern wirbt, wie etwa sensitiv, allergikergeeignet, Allergiefutter für Hunde oder Trockenfutter für empfindliche Tiere, beinhält in der Regel trotz allem Getreide. Es ist damit weder milbensicher, noch verhindert es die anderen Probleme, die mit einer solchen Futterform in Verbindung stehen.
Interessant zu wissen: Selbst verschiedene Sorten Trockenfutter werden über den völlig gleichen Weg hergestellt, wie andere Trockenfutterprodukte aus demselben Haus.
Es werden dieselben Maschinen verwendet – meist ohne vorherige Reinigung. Da in gewissen Produktionsschritten das Futter eine aufnahmeförmige, breiige Konsistenz besitzt, kommt es so zwangsläufig mit Inhaltsstoffen aus den anderen Futtersorten in Verbindung.
Jede Menge Glutamat als Geschmacksverstärker
Elke Bodderas berichtet in ihrem Artikel für die Welt, dass im Jahr 2000 alleine 52.000 Tonnen an Geschmacksverstärkern in Tierfutter eingesetzt worden ist. Nun verzeichnen wir viele Jahre später, diese Zahl wird sich erschreckend erhöht haben.
Dabei ist wissenschaftlich erwiesen, dass besonders Glutamat zu Verhaltensänderungen und Entwicklungsstörungen führen kann.
Neben Hefeextrakt, Zucker, Melasse und Karamell ist dies eines der häufigsten Mittel, das dazu eingesetzt wird, um dem Tier sein Futter überhaupt erst schmackhaft zu machen.
Während im Jahr 1976 weltweit nur 262.000 Tonnen Glutamat umgesetzt wurden, schlugen wir hier im Jahr 2005 bereits mit 1,7 Millionen Tonnen zu Buche.
Warum überhaupt Soja im Trockenfutter ist
Zu Beginn wurde erwähnt, dass Soja als Zutat im Trockenfutter zu unangenehmen Nebenwirkungen führen kann; Blähungen und Bauchschmerzen. Warum also wird es überhaupt im Futter beigemischt? Nicht zwangsläufig als Bindemittel findet es hier Verwendung, sondern einfach nur zum Aufwerten der Angaben.
Durch die Beimengung von Soja schießt der Proteingehalt in die Höhe, was ja auch stimmt. Nur nützt es dem Tier überhaupt nichts. Davon abgesehen ist diese Pflanze eine der günstigsten Möglichkeiten, das Gesamtgewicht und Volumen hochzutreiben
Die Herstellung beseitigt jede Natürlichkeit im Futter
Sehen wir uns den Herstellungsprozess vom Trockenfutter noch einmal genauer an. Egal, welche Herstellungsvariante gewählt wird, die Grundproblematik bleibt dieselbe. Zuerst werden alle Inhaltsstoffe – und damit auch all jene, die natürlich und für den Hund nahrhaft wären – zu einer breiartigen Masse verarbeitet.
Es folgt eine chemische Behandlung. Schon nach diesem Schritt ist von den einst natürlichen Zutaten überhaupt nichts mehr wiederzuerkennen.
Erneut kommen chemische Zusätze hinzu – Konservierungsstoffe, Aromen und so weiter. An dieser Stelle widmet man sich in der Produktion also der Aufgabe, dass das Futter am Ende interessant auf das Tier wirkt, weil es ansonsten niemals verspeist würde. Sein Instinkt wird ausgetrickst. Diese Vorgehensweise sorgt also dafür, dass er etwas frisst, das er in freier Wildbahn nie beachten würde.
Um das Trockenfutter in seine Form zu bringen, wird es hocherhitzt. Bis zu 400°C zeigt die Temperaturmessung beispielsweise beim Extrusionsverfahren an. Die im Futter enthaltene Feuchtigkeitbeträgt an dieser stelle durchschnittlich 4 bis 6 %. Auch gehen durch diese hohe Hitzeeinwirkung fast alle Nährstoffe verloren, die für den Hund so wichtig sind. Vitamine und andere Spurenelemente müssen daher in künstlicher Form hinzugefügt werden, damit sie überhaupt erst im Futter enthalten sind. Und wie schädlich sich diese auf lange Dauer auf dein Tier auswirken können, hast du bereits zuvor erfahren.
Da war noch die Sache mit der Flüssigkeit beim Trockenfutter
Nun kommen wir auch zum Thema der Flüssigkeit, wie weiter oben bereits angekündigt wurde. Die geringe Feuchtigkeit in diesem Futter (wie erwähnt maximal 14 %) sorgt zwar dafür, dass das Futter weniger schnell schimmelt und es umso haltbarer wird – die damit verbundenen Risiken sind aber absolut kein Pro-Argument dafür.
Achtung: Schon nur 10 % Wassermangel kann den Tod eines Hundes bedeuten. Dieser Fakt ist besonders dann wichtig, wenn wir ein Augenmerk auf die flüssigkeitsaufnehmende Eigenschaft des Trockenfutters legen. Wir haben nun schon den Aspekt durch, dass Magensäure davon aufgenommen wird.
Auch jegliche Flüssigkeit, die durch das Trinken in den Körper und damit zum verspeisten Futter gelangt, ist davon betroffen. Der Hund müsste automatisch mehr Wasser zu sich nehmen, um der drohenden Dehydration entgegenzuwirken. Sein Körper erhält aber den Reiz dazu nicht, da die Aufnahme nur langsam geschieht und er dadurch keinen richtigen Durst erleidet.
Dadurch nehmen die Organe im Tierkörper Schaden. Vom erwähnten Nierenleiden ganz zu schweigen, ist Flüssigkeitsmangel der schwerwiegendste Faktor, wenn es darum geht, dass sich eine Krankheit auszubreiten beginnt.
Durch die ständige Unterversorgung – auch in puncto Nährwerten – kann sich das Immunsystem des Hundes gar nicht erst zur Wehr setzen. Schon ein einfacher Vergleich zeigt, dass es sich hierbei um ein ernstzunehmendes Problem handelt, den man schnell zu Hause durchführen kann. Fütterst du bislang deinen Hund noch mit Trockenfutter, so tausche das gegen Futter mit einem hohen Rohfleischanteil aus – oder steige auf BARF um. Hier hat das Futter von Grund auf einen hohen Feuchtigkeitsgehalt und es entzieht nichts von dem Wasser, welches der Kaltschnauzer im Anschluss durch das Trinken aufnimmt.
Der Unterschied zeigt sich schnell – und ist nicht nur durch sein Trinkverhalten, sondern auch durch seinen Urin erkennbar. Auf die lange Dauer wird auch der Kot weicher. Der Hund uriniert also mehr, da die Nieren gut ausgespült werden. Er muss beim großen Geschäft weniger stark bis gar nicht pressen und wird sich insgesamt viel wohler fühlen – was zuletzt an seinem generellen Verhalten ablesbar ist.
Die Nährstoffe im Trockenfutter bringen dem Hund meist gar nichts
Selbst die Nährwerte, die der Hund verarbeiten kann, bringen ihm in der Regel kaum bis gar nichts. Der Grund liegt auch hier bei der fehlenden Flüssigkeit. Damit der Körper des Tieres diese verwerten könnte, müssten die Trockenfutterstücke zunächst im Wasser aufgelöst werden.
Nun müssen wir aber beachten, wie die Nahrungsaufnahme beim Trockenfutter geschieht. Nachdem der Hund die Portion gefressen hat, saugen sich die einzelnen kleinen Brocken mit Wasser voll.
Außer, dass sie dadurch an zusätzlichem Volumen gewinnen, dehnen sie sich allerdings nicht aus. Dazu war die verdrückte Portion zu groß – und der Magen des Tieres ist im Umkehrschluss zu klein.
All das, was vom Trockenfutter nicht im Körper verwertet und aufgespaltet werden kann, wird einfach wieder ausgeschieden. Damit auch zu größten Teilen sogar die Nährstoffe, die gut für den Karnivoren wären und die er in seinem Alltag braucht. Um zu gewährleisten, dass der Hund die Nährwerte auch wirklich erhält, die im Trockenfutter enthalten sind, müsste dieses also zuvor mit Wasser aufgequollen werden. Und nun wird’s richtig knifflig. Die meisten im Trockenfutter enthaltenen Nährstoffe entspringen pflanzlicher Basis – nicht tierischer.
Um seinen Tagesbedarf davon also überhaupt decken zu können, müsstest du das Volumen der Mahlzeit signifikant erhöhen – um fast das Dreifache. Niemals kann der Hund eine solche Menge zu sich nehmen, er bekäme üble Krämpfe und würde deshalb einen Teil der Portion verschmähe.
Im Umkehrschluss verfütterst du deinem Hund in diesem Szenario gleichzeitig auch das Dreifache aller anderen Zutaten, die er erstens nicht verwerten kann und die zweitens seinem Körper schaden. Wie man es also dreht und wendet, der Einsatz von Trockenfutter wird einen Hund niemals mit dem versorgen können, was er wirklich braucht.
Es sind multinationale Konzerne, welche die Regeln bestimmen
Ob wir in der Angelegenheit Trockenfutter mit heimischen Standards oder auch mit westlichen Regeln zu tun haben, die etwa in den Vereinigten Staaten gültig sind; Es sind meist multinationale Konzerne, die letzten Endes dafür verantwortlich sind, was wir unseren Tieren in Pellet- und Keksform verfüttern.
- Ralston Purina, Bonzo, Friskies und Matzinger gehören zu Nestlé
- Hill’s Science Diet gehört zu Colgate/Palmolive
- Iams und Eukanuba gehören Procter & Gamble an (P&G)
- Schappi und Pedigree gehören zu Masterfoods, das wiederum wie Waltham, Effem und Royal Canin als Tochtergesellschaft von Mars gilt.
Amerikanische Hersteller sind für 90 % dessen verantwortlich, was du auf dem europäischen Futtermarkt angeboten bekommst. Alleine Nestlé und Mars teilen sich die Hälfte des gesamten globalen Marktes. Darüber hinaus gelten Waltham, Effem und Mars in Deutschland als Marktführer.
Viele Tierärzte empfehlen Trockenfutter – warum?
Deutschlandweit gibt es mehr, als 10.000 praktizierende Tierärzte. Rund ein Viertel all dieser Personen ist arbeitslos, während ein weiteres Viertel aller Tierarztpraxen ohne den Verkauf von Futtermitteln geschlossen werden müsste (siehe Bericht “Der Jahrtausendirrtum der Veterinärmedizin”). Es verhält sich nicht anders, wie mit Ärzten und der Medikamentenlobby – ein harter Vergleich, der sicherlich nicht alle Tierärzte betrifft. So wie er nicht alle Ärzte betrifft.
Wichtig ist für Tierhalter, dass sie sich bei ihrem Veterinärarzt immer gut aufgehoben fühlen müssen. Man vertraut jenen Personen nicht selten das Leben des Vierbeiners an, deshalb sollte ein gutes Bauchgefühl eine der Grundvoraussetzungen bei einem Besuch sein. Von Tierärzten, die Trockenfutter ausdrücklich empfehlen, muss man sich nicht zwangsläufig distanzieren. An ihrer Kompetenz ändert das schließlich nichts.
Nur darf man sich an dieser Stelle kein schlechtes Gewissen einreden lassen. Diese Vorgehensweisen sind für die Praxen oft überlebenswichtig. Ob das moralisch vertretbar ist, bleibt natürlich indiskutabel.
Ich bin aber tagsüber lange nicht zu Hause – was soll der Hund dann bekommen?
Viele Hundebesitzer glauben, dass Trockenfutter der einzige Weg sei, um dem Hund pünktlich seine Mahlzeit zukommen zu lassen. Schließlich verdirbt es nicht schnell, es kann den ganzen Tag zugänglich in einem Napf bereitstehen und wann immer der Hund Hunger bekommt, wird er sich bedienen.
In der heutigen Zeit ist das längst kein geltendes Argument mehr, sondern vielmehr eine schonende Ausrede, um unser eigenes Gemüt zu beruhigen. Oft bestehen mehr Möglichkeiten, um sich die Zeit zur Fütterung zu nehmen, als man aktiv bemerkt.
Trotz schnelllebigem Alltag, sollte Zeit für Gesundheit und ausgewogene Ernährung sein.
Im Ernstfall – sollten beispielsweise einmal tageweise Überstunden im Büro anfallen – können auch Futterautomaten eingesetzt werden. Außerdem sind sicherlich Nachbarn oder auch Familienmitglieder gerne behilflich.
All diese Argumente – und dann gibt es Hunde, die jahrelang mit Trockenfutter gelebt haben
Überlebt trifft es an dieser Stelle tatsächlich besser. Auch, wenn es überaus dramatisch wirkt, so entspricht diese Aussage nunmal den Tatsachen. Nicht jedes Tier erkrankt durch Trockenfutter. Genauso können aber auch Hunde das Überqueren einer Straße überleben. Das ist also Glück, nichts weiter.
Bei der Ernährung eines Menschen verhält es sich außerdem nicht anders. Wir könnten jahrelang überleben, könnten ein Lebensalter von 80 Jahren oder älter erreichen – trotz ungenügender Ernährung.
Die unangenehmen Nebeneffekte, welche dabei aber für uns entstehen werden, bedenken wir oft nicht. Gerade ein junger Erwachsener legt durch seine Nahrungsaufnahme den Grundstein der späteren Gesundheit.
Diabetes, Herzerkrankungen und andere Organschäden lassen sich viele Jahre später auf Fehler zurückführen, die wir jahrelang begangen haben. Hinzu kommt, dass ein Hund selbst nicht immer bemerken wird, was da mit ihm schiefläuft – oder dass es überhaupt so ist.
Er ist darauf angewiesen, dass er von seinem Halter ausreichend und vor allem artgerecht versorgt wird.
Den Hund auf Nassfutter umstellen – das muss man wissen
Es ist eine gute Entscheidung, wenn du dein Tier nun auf Nassfutter umstellen möchtest. Da der Hund ein Gewohnheitstier ist, solltest du dies allerdings schrittweise durchführen.
Besonders, wenn dein Haustier zuvor jahrelang Trockenfutter bekommen hat, wird diese Umstellung nicht ganz protestfrei funktionieren. Die darin enthaltenen Lockstoffe können nämlich nachweislich zu einer gewissen Abhängigkeit führen.Geduld ist also nun dein wichtigstes Werkzeug zum Erfolg. Sei konsequent und vergiss nicht, dass dies zum Besten für das Tier ist.
So gehst du am besten vor:
- Verringere die erste Portion Trockenfutter und füttere deinen Hund bei der nächsten Mahlzeit mit Nassfutter. Das ist eine sogenannte Mischfütterung.
- In einem Napf zusammen solltest du das aus zweierlei Gründen nicht kombinieren. Zum einen ist es einfach hygienischer und zum anderen verhinderst du so, dass sich der Hund zu sehr auf den Geschmack von beidem vermischt einstellt. Er soll sich schließlich daran gewöhnen, dass er Nassfutter alleine bekommt.
- Die Portionsgrößen werden beim Trockenfutter immer geringer und beim Nassfutter immer größer, bis du den aktuellen Tagesbedarf erreicht hast. Vergiss nicht, dass Feuchtfutter ein deutlich größeres Volumen hat!
Um keine Magendrehung zu riskieren teilst du die Menge auf mehrere Portionen über den Tag verteilt auf (besonders für große Hunde wichtig). Beginne die Futterumstellung daher am besten an freien Tagen, um für dein Tier da sein zu können. - Sollte es zu Verdauungsschwierigkeiten kommen, ist das noch kein Grund zur Sorge. Besonders ältere Hunde bekommen Schwierigkeiten bei einer Futterumstellung. Am besten sprichst du im Vorfeld mit dem Tierarzt deines Vertrauens.
Das funktioniert natürlich nur dann, wenn derjenige nicht von vornherein Trockenfutter als unabdingbar empfiehlt. Alternativ kannst du dich natürlich an einen geschulten Ernährungsberater für Hunde wenden.
Letzten Endes kennst du dein Tier besser, wie jeder andere sonst. Und dadurch weißt du auch am besten, dass ein individueller Plan zur Futterumstellung nötig ist, um langfristig Erfolg darin zu haben.
Denk immer dran: Den wichtigsten Schritt hast du schon getan, indem du Trockenfutter absagst und so etwas in Zukunft nicht mehr auf dem Speiseplan deiner Fellnase landen wird.
Die hier dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der allgemeinen Information. Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten diagnostischen Methoden, Behandlungen oder Arzneimittel oder gar eine Haftungsübernahme dar. Der Artikel erhebt weder einen Anspruch auf Vollständigkeit, noch kann die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der dargebotenen Information garantiert werden. Der Artikel ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Tierarzt und darf nicht als Grundlage für eigenständige Diagnose oder den Beginn, die Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten Ihres Tieres verwendet werden. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden bei Ihrem Tier immer den Tierarzt Ihres Vertrauens!
Einen passenden Tierarzt findest Du in der Datenbank von agila.